Die Kärwe ist das wichtigste Brauchtumsfest in Weikersheim und findet immer am ersten Septemberwochenende statt. 2019 feierte die Stadt die 600. Kärwe!
Das Fest geht auf die Weihe der Stadtkirche St. Georg zurück. Diese wurde von der Gräfin Anna von Hohenlohe und ihrem Gemahl von 1419 bis 1425 erbaut. Aus dem Fest das damals anlässlich der Weihe gefeiert wurde, ist im Laufe der Zeit ein Volksfest und im 19. Jahrhundert ein Schützenfest entstanden. Das Volksfest, wie es heute gefeiert wird, vereint die Weikersheimer*innen aus Nah und Fern.
Viele Menschen aus der Region nehmen an den Feierlichkeiten teil, bei dem der historische Kärwe-Festzug den Höhepunkt bildet. Er soll an die Tätigkeit der Künstler und Handwerker erinnern, die im Schloss, der Kirche und in der Stadt gearbeitet und Werke von künstlerischem Rang, von handwerklicher Qualität und Stilgefühl hinterlassen haben. Etwa 46 Festzugfolgen mit rund 1.500 Beteiligten zeichnen den historischen Umzug aus. Dazu zählen über 100 Reiter und Gespannpferde, Kapellen, Spielmanns- und Fanfarenzüge und Trachtengruppen. Immer wieder gibt es neue historische Kostüme zu sehen, die die Gäste beeindrucken.
Die Kärwe beginnt Freitagabend traditionell mit einem Konzert der Stadtkapelle auf dem Marktplatz. Im Anschluss fahren der Bürgermeister und die Dekanin in einer Kutsche zum Festplatz. Dort findet im Festzelt der traditionelle Bieranstich durch den amtierenden Bürgermeister statt, der die Kärwe so offiziell eröffnet. In den darauffolgenden Tagen herrscht buntes Treiben in ganz Weikersheim. Auf dem Festplatz gibt es Fahrgeschäfte und Buden für Groß und Klein.
Darüber hinaus findet ein Antik und Trödelmarkt, ein Schlepper-Oldtimertreffen und eine Jungvieh-Prämierung statt, der Club W71 zeigt jedes Jahr wechselnde Fotoausstellungen. Nach dem Festumzug am Sonntag können sich die Kinder am Montag bei der Kinderolympiade des TSV Weikersheim austoben. Zum Abschluss der Feierlichkeiten wird am Abend ein Feuerwerk am Himmel entfacht, das weithin sichtbar ist. Die Landfrauen runden das Geschehen mit ihrem Treffen am Dienstag ab.
Direkt am Marktplatz im ehemaligen Kornbau befindet sich das Tauberländer Dorfmuseum. Es birgt die größte Sammlung ländlichen Kulturgutes in Tauberfranken. Im Kontrast zur Darstellung höfischen Lebens im Weikersheimer Renaissanceschloß steht hier die "Alltagswelt der Ungenannten" im Mittelpunkt. Auf drei Stockwerken mit rund 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche finden sich Möbel, Trachten und Arbeitsgeräte vor allem aus dem 18. und 19. Jahrhundert. In drei Abteilungen veranschaulichen sie die Geschichte des dörflichen Alltags.
Öffnungszeiten
April bis Oktober
Samstag, Sonntag, Feiertag
13.30 - 17 Uhr (und nach Vereinbarung).
Sondervereinbarungen für Gruppen ab 6 Personen.
Geschlossen vom 1. November bis 31. März
Unter dem Motto "Gegenwart aus der Vergangenheit" gibt das Stadtmuseum im und am Gänsturm Einblicke in die Geschichte der Stadt Weikersheim. Es ist ein Heimatmuseum im besten Sinne des Wortes. Ein Aufstieg auf den Gänsturm bietet einen wunderschönen Ausblick über das Taubertal.
Das Dach des Gänsturms, einst Stadttorturm aus der Gotik, wurde in den letzten Kriegstagen des 2. Weltkrieges durch Granaten halb zerstört und erst im Jahre 2003 durch bürgerliches Engagement wieder aufgebaut. Auch das daneben liegende Haus geriet seinerzeit in Mitleidenschaft und wurde sowohl auf den alten Mauern wieder errichtet als auch museumsgerecht ausgebaut. Durch Objekte, Bilder und Fotos werden den interessierten Besucher*innen die Entwicklung der kleinen Residenzstadt und deren Baugeschichte nahe gebracht.
Möbel und Kunst vom Anfang des 20. Jahrhunderts zeugen von bürgerlicher Wohnkultur. Auch Bilder und Fakten der Stadtteile sowie städtisches Handwerk werden dokumentiert. Der kleine schöne Innenhof, der von der Stadtmauer begrenzt ist, beherbergt ein Lapidarium. Kleine Wechselausstellungen im Laufe eines Jahres bereichern das Angebot. Der Aufstieg auf den Gänsturm lohnt sich immer, da man von dessen "Zwiebel" aus einen wunderbaren Ausblick über die Altstadt bis hin zu den Weinbergen und ins Taubertal hat.
Die Dauerausstellung wird ergänzt durch mehrere thematische Sonderausstellungen im Jahr.
April bis Oktober
jeweils sonntags 13.30 - 17.00 Uhr (und nach Vereinbarung).
Leitung Stadtmuseum
Christel Nowak
Tel. 07931 993106 (Dienstag bis Donnerstag)
E-Mail: christel.nowak@weikersheim.de
weitere Infos erhalten Sie über die Touristinfo:
Im Innenhof des Schloss Weikersheim befindet sich ein Alchemiemuseum, denn der einstige Schlossherr, Wolfgang II, war auch ein begeisterter Alchemist. Er erhoffte sich wie so viele andere auch, unedle Metalle zu Gold oder Silber umzuwandeln. Auch in der Kunst fand dies seinen Niederschlag: schon Carl Spitzweg widmete den Naturwissenschaftlern ein Gemälde um 1860 und gab ihm den Namen "Der Alchemist".
Das Museum befindet sich in der ehemaligen Schlossküche des Renaissanceschlosses und ist mit vielen interessanten Details bestückt, die Besucher*innen begeistert. Es kann bein einem Schlossparkbesuch innerhalb der Öffnungszeiten besichtigt werden.